Dienstag, 15. Oktober 2013

DER ARCHITEKT und die Musik

Mein Textbeitrag zum Ausstellungskatalog "DER ARCHITEKT  |  Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes", herausgegeben durch Prof. Dr. Winfried Nerdinger für die gleichnamige Ausstellung, kuratiert ebenfalls durch Prof. Dr. Winfried Nerdinger vom 27.9.2012 - 3.2.2013 im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne


zentrale Figur zwischen Architektur und Musik im 20. Jahrhundert ist Iannis Xenakis, Architekt und Komponist. Sein und Le Corbusiers Philips Pavillon auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel (Atomium!) ist in Verbindung mit seiner Komposition Metastaseis und dem poème électronique von Edgar Varèse ist zum Sinnbild der Verbindung der beiden Disziplinen geworden.




Teilt man die Oktaven in 52 Teile, ordnet diese kreis- (bzw. spiral)förmig an, so dass eine Wendelung eine Oktave darstellt, kann man ebenfalls die Quinten eintragen. Ausgehend vom c3 wird man aufsteigend aber nicht beim c10 sondern beim his10 landen, nach unten auch nicht beim C4 sondern beim Deses4. Also immer um eine kleine Differenz daneben. Das ist das pythagoreische Komma. Die Graphik zeigt auch die Lage des Goldenen Schnittes (oranger Zeiger auf ca. halb acht) und vor allem seine Unvereinbarkeit mit musikalischen Proportionen. Beide Feststellungen, das pythagoreische Komma und die Goldene-Schnitt-Position sind Beweise dafür, dass Musik nicht zwangsläufig klingendes Ergebnis naturgeometrischer Fakten ist. Musik, Hören, Mathematik, Proportionen. Es ist nicht alles so exakt aufeinander abgestimmt, wie es Harmoniker gerne hätten!

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